Zieht Euch warm an – Neubukow hat jetzt ein neues und weit sichtbares hässliches Wahrzeichen

Neubukow – Irgendwann werden die Urlaubsorte in Mecklenburg-Vorpommern, in denen keine Windräder die Umwelt zerstören, damit werben können, dass sie „Stromflügelradfrei sind“!!! Dass „windernergetische“ Hirngespinste nicht die Wiesen, Felder und Horizonte verschandeln.

Für Neubukow ist dieser Zug erst einmal abgefahren. Die mecklenburgische Kleinstadt hat nun ein neues und weit sichtbares hässliches Wahrzeichen bekommen: Eines der leistungsstärksten Windräder der Welt ragt jetzt 200 Meter weit in den Himmel. Einige der regionalen Medien vermelden gar ganz stolz, dass dieses riesige Windrad sogar von Rerik und Wismar aus zu sehen ist. Schlimm genug für Rerik und die Weltkulturerbe-Stadt Wismar!
Wer naturbelassenen, unverfälschten Urlaub plant, kann nun bald auch diese Orte aus seinen Erholungsplänen streichen. Mit Blick auf „Windrad-Neubukow“ und sein Umland ist die Streichung in jedem Fall bereits erfolgt.

Aber die Energiewende erfordert nun mal auch Opfer! Und dabei ist das Windradproblem nur eines von vielen.

„Zieht euch warm an!“ Diese Losung habe ich bereits im letzten Oktober bei uns zu Hause ausgegeben. Also blieb die Heizung auch an kühlen Abenden kalt.

So wollte ich das Geld sparen, das wir für die zu erwartenden Energiepreissteigerungen benötigen. Denn die alternativen und erneuerbaren Energien gibt es natürlich nicht zum Nulltarif. Da braucht es u.a. neue Stromnetze, damit in Deutschland z.B. die Windkraftenergie dahin kommt, wo weniger Wind weht aber die Energie gebraucht wird.
Und das kostet!!!

Immerhin gibt selbst die Bundesregierung zu, dass die Energiewende nicht billig wird für jeden einzelnen privaten Verbraucher und den Mittelstand. Schließlich kann man den großen Industrieunternehmen die Energiewende ja auch nicht aufbürden, die müssen wettbewerbsfähig bleiben –  international. Also ist Zahlungsbereitschaft gefragt, beim Mittelstand und den Privathaushalten.

Oder private Enthaltsamkeit. Es müssen doch nicht immer Getreideprodukte für die tägliche Ernährung sein. Denn das Getreide selbst wird weltweit immer mehr für Biosprit gebraucht. Und auch Flächen in Deutschland, auf denen einst Getreide angebaut wurde, werden zunehmend immer mehr zum Anbau solcher pflanzlichen Rohstoffe verwendet, die zur Produktion von Kraftstoffanteilen und Biogas eingesetzt werden.

Also immer weniger Getreide für die Ernährung von Mensch oder Tier und immer mehr Getreide, das in Strom oder Kraftstoff umgewandelt wird – wegen der Umweltbilanz. Sicher, es gibt honorige Fachleute, die sehr überzeugend berechnen, dass unterm Strich durch den Biosprit die weltweite Energiebilanz nicht günstiger wird. Im Gegenteil: Allein der Raubbau an landwirtschaftlichen Kulturflächen und die CO²-Belastung beim Mehrverbrauch des grün gestreckten Kraftstoffs bringen weitaus mehr Umweltschäden als bisher und zwar nachhaltig.
Aber davon darf man sich nicht beirren lassen.

Außerdem: In Deutschland werden keine Urwälder umweltvernichtend gnadenlos abgeholzt für neue Anbauflächen zur Biospritgetreide-Produktion. Das passiert weit weg – zum Beispiel in Afrika und Brasilien …

Als nächste Maßnahme will ich jetzt zu Hause ein generelles Fleischverbot durchsetzten. Denn so ein Rindvieh frisst Gras. Das aber brauchen wir für Biosprit. Und außerdem entstehen bei der Verdauung im Inneren so eines Rindes eine Menge Gase, welche per Rinder-Pups die CO²-Bilanz versauen. Ach ja, die Milchkuh verdaut ja auch … also künftig am besten auch ein Milchverbot?
Wie man sieht, sind wir auf dem richtigen ökologischen Weg. Nur ist der zuweilen auch von Rückschlägen gesäumt. Neulich auf dem Spaziergang entlang eines Feldes mit anmutig surrenden Windrädern entdeckten wir ein Energiewendeopfer. Da lag eine Flugente mit säuberlich abgeschnittenem Flügel tot am Feldrain. Denn die Flügel des Windrades waren stärker als die Kreatur und zwar nachhaltig. Aber das passiert laut Experten allein in Deutschland jährlich nur etwa 300.000 Vögeln, die dann ja auch die CO²-Bilanz nicht mehr belasten …

Meckpommel

Dieser Artikel gibt ausdrücklich nicht die Meinung der Redaktion des Portals MECK-POMM-HITS.DE wieder

(*/T/04.06.2012/mph)

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