Schwerin (nordPR) – Wenn man in Mecklenburg-Vorpommern mit dem Auto von A nach B will, dann ist das derzeit wirklich nicht einfach. Allein etwa 50 Baustellen an wichtigen Straßen nerven Einheimische und Gäste gleichermaßen – denn die sind genervt von Baustellen, Voll- und Halbsperrungen und zuweilen gar jahrelangen Verkehrsbehinderungen.
Wenn dann noch auf diversen Baustellungen kein Bauarbeiter zu sehen ist, also scheinbar nichts passiert, dann ist das doppelt ärgerlich.
Der CDU-Landeschef Michael Sack sagte dazu, dass es doch möglich sein müsse, Baustellen in die Abend- und Nachtstunden zu verlegen. Das könne im Schichtbetrieb oder komplett nur in der Nacht geschehen vor allem an den besonders stark befahrenen Strecken.
Dem halten Experten entgegen, dass eine Nachtbaustelle deutlich teurer ist und man kaum Baufirmen findet, die ausreichend Personal für einen Schichtbetrieb haben. Nach Schätzungen arbeiteten Anfang der 1990er Jahre in Mecklenburg-Vorpommern noch etwa 50.000 Menschen im Straßenbau – heute sind es nur noch 15.000.
Landes-Infrastrukturminister Christian Pegel wies im NDR Nordmagazin darauf hin, dass viele Jahre wenig an den Straßen in Mecklenburg-Vorpommern gemacht wurde. Der Investitionsstau führte auch zu einem Abbau von Fachkräften, da es nur begrenzten Bedarf gegeben hätte. Jetzt sei Geld für Infrastrukturmaßnahmen da, doch die Leute fehlten, denn sie sind erst einmal weg.
Darüber hinaus können nicht wenige Baustellen aufgrund des Lärmschutzes in der Nähe bewohnter Bereiche nur tagsüber betrieben werden. Außerdem müsse man bei Nachtschichtforderungen am Ende auch daran denken, dass da Menschen jeden Tag arbeiten, die auch ein Recht haben, mit ihrer Familie ein Stück weit normales Familienleben zu führen.
Und außerdem, so die Meinung einiger Spezialisten, sprechen aus fachlicher Sicht noch andere Gründe gegen nächtliche Straßenbauarbeiten. Denn nur bei Tageslicht könne wirklich qualitätsvoll gearbeitet werden.
Komisch: In Holland, mit seinem Top-Straßensystem, wird zum Beispiel an den Autobahnen fast ausschließlich nachts gearbeitet. Und der Qualität tut das keinen Abbruch. Aber vielleicht scheint in Holland ja auch in der Nacht die Sonne … ?
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