Prerow (nordPR) – Die Diskussionen und Debatten um den Neubau des Inselhafens Prerow gehen über Jahre. Heute nun, nach umfassenden Voruntersuchungen, Planungen und Abstimmungsprozessen, begannen die Bauarbeiten im Norden des Darß.
Der als Landeshafen konzipierte Hafen ersetzt den Nothafen am Darßer Ort und ist vor allem für die Seenotrettung und als kleiner Etappenhafen für Fischer und Sportboote wichtig.
An der heutigen Bauanlaufberatung nahe der Seebrücke wurde der Bauablauf und der Zeitplan für die nächsten Monate besprochen. Neben VertreterInnen von Behörden und der bauausführenden Arbeitsgemeinschaft nahm auch Minister Dr. Backhaus teil, der sich seit vielen Jahren für das Vorhaben einsetzt. Es ist das siebte Mal, dass der für dieses Vorhaben zuständige Fachminister persönlich zu einer Veranstaltung nach Prerow kommt, um sich über die Fortschritte des Bauvorhabens zu informieren.
In den kommenden Monaten soll außerhalb des Kernzone des Nationalparks ein Nothafen mit Etappenfunktion für mehr als 30 Sportboote entstehen: „Damit stellt das Land Mecklenburg-Vorpommern unter anderem der Seenotrettung, der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft und den Fischern auch für die Zukunft einen wichtigen Schutzhafen zur Verfügung. Gleichzeitig stärken wir mit einer neuen Seebrücke auch die touristische Infrastruktur der Gemeinde. Die alte Seebrücke steht mit einer Standzeit von ca. 30 Jahren bereits kurz vor dem Ende ihrer Nutzungsdauer“, sagte Minister Dr. Backhaus.
Bis Ende 2023 sollen alle Bauwerke des Vorhabens errichtet werden. Neben der mit dann 720 Meter längsten Seebrücke im Ostseeraum und einem höhenverstellbaren Fahrgastschiffanleger entstehen die Wellenschutzbauwerke des Inselhafens, die bis zu ca. 50 Liegeplätze und das Betriebsgebäude mit einer Dachterrasse.
„ Es ist nun sogar geplant, das Betriebsgebäude autark über eine Seewasserentsalzungsanlage mit Wasser zu versorgen“, ergänzte Minister Dr. Backhaus.
Mit der Fertigstellung des Inselhafens wird Ende 2023 dann auch der Nothafen am Darßer Ort zurückgebaut und der Ottosee renaturiert. Nach Ansicht des Ministers ist die Renaturierung wichtiger Bestandteil des Vorhabens, da es seiner Ansicht nach die mit dem Vorhaben verbundenen Eingriffe ausgleicht und sogar überkompensiert.
Der im September 2021 in Dienst gestellte Seenotrettungskreuzer soll spätestens mit Schließung des Nothafens in den neuen Hafen umziehen und hier einen modernen Liegeplatz erhalten. Die DGZRS wird dann auch Wirtschaftsflächen im Gebäude nutzen können.
Auch die Gemeinde hat sich in ihrem überarbeiteten Tourismuskonzept stärker auf das maritime Erbe und den Inselhafen ausgerichtet. Sie wird ergänzend zum Vorhaben den Seebrückenvorplatz neu gestalten und es wird auch ein neues Gebäude für die DLRG geben (gegenüber der Aussichtsplattform).
„Somit greifen die Planungen von Gemeinde und Land gut ineinander. Auch bin ich davon überzeugt, dass diese Entwicklung auch den an der Seebrücke und im Ort ansässigen Unternehmen Vorteile bringt, auch wenn für ca. 1,5 Jahre Einschränkungen hingenommen werden müssen“, fasste Dr. Backhaus zusammen.
Insgesamt investiert das Land M-V für die Sicherheit auf See, die Verfügbarkeit von Liegeplätzen sowie für die touristische Entwicklung dieses Küstenabschnitts 46,2 Millionen Euro. Das Vorhaben wird aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung finanziert.
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