Schwerin / Plau am See (nordPR) – Auch in Mecklenburg-Vorpommern, wie überall in Deutschland, gibt es einen katastrophalen Absatzeinbruch für die heimischen Spargelbauern.
Gegenüber dem NDR verwiesen die Produzenten beispielsweise auf die Zurückhaltung der Kunden. Diese würden auf das Edelgemüse verzichten, weil sie Angst hätten, ihre privaten Rechnungen auf Grund der stetig steigenden Inflation nicht mehr zahlen zu können. Außerdem würden Restaurants ihre Bestellungen absagen, weil auch sie weniger frischen regionalen Spargel verkaufen, da auch hier die Kunden sparsamer geworden sind.
Nach Auskunft der Spargelbauern bietet der Einzelhandel zudem deutlich günstigere Angebote aus dem Ausland, zum Beispiel aus Spanien und Griechenland an. Da können die heimischen Spargelbauern wegen der gestiegenen Kosten für Energie, Verpackungen und Mindestlöhne nicht mehr mithalten. Viele Spargelfelder in Mecklenburg-Vorpommern werden deshalb schon jetzt nicht mal mehr komplett abgeerntet, Saisonarbeitskräfte aus Polen oder Bulgarien werden nach Hause geschickt.
Spargelbauer Michael Reichelt hat in der Nähe von Plau am See bislang auf sechs Hektar Spargel angebaut. Im Vergleich zum Vorjahr hat er in diesem Jahr nur die Hälfte verkauft. „Das ist eine Katastrophe“, so Reichelt zur aktuellen Absatzkrise gegenüber NDR MV Live. Er wird seine Anbaufläche auf zwei Hektar reduzieren. Wegen des geringen Verkaufs musste er Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach Hause schicken, denn der Kühlcontainer mit frischem Spargel war voll. „Wir haben sogar schon Spargel weggeschmissen“, berichtete Reichelt, denn er würde nur frische Ware verkaufen.
Experten gehen davon aus, dass die Situation sich eher noch weiter verschlechtern wird. Und das nicht nur bei Spargel. Die ständig steigenden Kosten für Energie, staatliche Umlagen, Verpackungen und Löhne sind wesentliche Gründe dafür, dass heimische Erzeuger mit ihren heimischen Produkten immer weniger Chancen auf den jeweiligen Märkten im In- und Ausland haben.
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