Sassnitz (nordPR) – Die Tage der natürlichen Aussichtsplattform auf dem legendären Kreidefelsen Königstuhl auf der Insel Rügen sind gezählt. Sie wird in wenigen Wochen für immer geschlossen, da die Sicherheit der Besucher nicht mehr gewährleistet werden kann.
Vor allem die Erhöhung des so genannten Königsgrabes hin zur bisherigen Aussichtsplattform auf dem 118 Meter hohen Kreidemassiv ist immens von Erosion betroffen.
Über der alten Plattform, dem historischen „Königsstuhl“ wird eine neue Aussichtsplattform errichtet. Sie soll dann an einem starken Mast hängend mehrere Meter über dem Kreidefelsen schweben und als eine Art Skywalk den Besuchern den Blick vom Königsstuhl ermöglichen, ohne das poröse Kreidegestein zu beschädigen.
Die Anfänge einer touristischen Nutzung von Rügens Kreideküste datieren auf das späte 17. Jahrhundert. Heute pilgern zum Königsstuhl, eines der Wahrzeichen der Insel Rügen, derzeit etwa 300.000 Besucher jährlich.
Die Kosten für diesen neuen „Königsweg“ belaufen sich nach derzeitigem Stand auf mehr als 7,5 Millionen Euro.
Der Ursprung des Namens Königsstuhl ist nicht gesichert.
Eine Variante sagt: Im Jahre 1715 soll der schwedische König Karl XII. von diesem Hochplateau auf Rügen aus ein Seegefecht gegen die Dänen geleitet haben. Eigens für den durchlauchten Hintern wurde ein Sessel aufgestellt und fortan hieß der Kreidefelsen „Königsstuhl“.
Allerdings wird schon in einem Reisebericht des Pfarrherren Rhenan, der im Auftrag des Pommern-Herzoges Mineralquellen ausfindig machen sollte, im Jahre 1584 der Name „Konigsstuel“ gebraucht,. Insofern dürfte die Namensgebung des berühmtesten Rügener Kreidefelsens viel früher anzusiedeln sein.
Immerhin gibt es auch eine alte Sage. In dieser heißt es, dass in längst vergangener Zeit derjenige zum König gewählt wurde, dem es als erstem gelang, von der Seeseite aus den hohen Kreidefelsen zu besteigen. Oben angekommen setzte er sich auf einen eigens aufgestellten Stuhl, den „Königsstuhl“.
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