Schwerin / Greifswald / Rostock / Neustrelitz (nordPR) – Die Kulturszene in Mecklenburg-Vorpommern hat sich in einem offenen Brief direkt an die SPD-Kulturministerin Martin gewandt.
In der in Rostock erscheinenden Ostsee Zeitung sagte Hendrik Menzel, vom Servicecenter Kultur der Hansestadt, dass die Geduld der Kulturschaffenden in Mecklenburg-Vorpommern am Ende sei.
Gefordert wird eine umgehende „Gleichstellung der Kultureinrichtungen mit anderen Institutionen des öffentlichen Lebens.“
Warum sind Restaurants und Fitnessstudios weiter geöffnet, aber Museen, Kinos und Theater wurden geschlossen? Die Kulturschaffenden des Landes verlangen die sofortige und dauerhafte Öffnung der Kultureinrichtungen. Imke Freiberg vom Landesverband Soziokultur sagte in einem Beitrag der Ostsee Zeitung, dass man unbedingt etwas anbieten wolle … deshalb fordern die 20 kulturellen Landesverbändeab sofort die Ausstellungen für Besucher zu öffnen, außerschulische Bildungsangebote und Kurse in allen Kultureinrichtungen wieder zu ermöglichen, bestuhlte Veranstaltungen zu erlauben sowie Perspektiven für Ensemble- und Chortätigkeiten zu geben. Natürlich das alles unter der Beachtung der geltenden Hygieneanforderungen.
Lange überfällig sei die Abschaffung des staatlichen Corona-Ampel-Stufenplans für den Kulturbereich. Vor allem das ihrer Ansicht nach in Teilen unverständliche Ampelsystem mache nach Meinung der Kulturmacher jegliche zuverlässige Planung quasi unmöglich.
Dazu kommt, dass in anderen Bundesländern das kulturelle Leben nach wie vor weiterläuft. Dort sind, mit entsprechenden Auflagen, Theater, Kinos und Museen weitehin geöffnet.
Bereits im Dezember schrieb die Leiterin des Neustrelitzer Kulturquartiers Dorothea Klein-Onnen einen offenen Brief an SPD-Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und SPD-Kulturministerin Bettina Martin. Bei Klein-Onnen heißt es da u.a. , dass sich in Sachen staatlicher Corona-Maßnahmen die Sinnhaftigkeit stelle. Es sei einfach nicht nachzuvollziehen, dass das Museum geschlossen wird und 2G Plus in der Stadtbibliothek gilt. Das bringe grenzenlosen Ärger und absolutes Unverständnis bei den Bürgern. Denn 100 Meter weiter gäbe es ein „G-freies kommunikatives Treiben in den Supermärkten und Drogerien.“
Für viele Kulturschaffende, die nicht öffentlich bezahlt werden wie beispielsweise die festangestellten Künstler der staatlichen Theater oder die fest angestellten Mitarbeiter der staatlichen Museen, für viele der freien Künstler geht es jetzt oft nur noch um das blanke Überleben!
Gerade viele der Selbstständigen unter den Künstlern verzeichnen höchste Einbußen seit zwei Jahren nun schon. Wenn sie überhaupt Rücklagen hatten, so sind diese jetzt endgültig aufgebraucht.
Die „blumig versprochenen Hilfen von Land und Bund“ kamen bislang nur bei den Allerwenigsten an, heißt es aus Künstlerkreisen in Mecklenburg und Vorpommern. Zur Erinnerung: Derzeit sind von den immerhin zur Verfügung gestellten 2,5 Milliarden Euro aus dem Kultur-Hilfsfonds ganze 44 Millionen ausgezahlt worden. Die Anträge auf finanzielle Hilfen für Künstler seien kompliziert und teilweise geradezu weltfremd.
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