Schwerin / Greifswald / Neubrandenburg (nordPR) – „Schnacken Sei platt? Na dann, schnacken Sei platt!“ – Unter diesem Motto lädt der Heimatverband M-V noch bis zum 19. Juni zu den nun schon zweiten Plattdeutschen Wochen in Mecklenburg-Vorpommern ein.
Nach dem Start der Ersten Plattdeutschwochen, noch unter Corona-Beschränkungen, bietet nun die Zweitausgabe erneut den Rahmen für viele Engagierte, eigene Treffen und Angebote vor Ort zu organisieren.
Viele sind dem Aufruf gefolgt! Dabei können alle die eigenen Plattdeutschkenntnisse auffrischen oder sich der Regionalsprache Mecklenburg-Vorpommerns erstmals nähern.
Die Plattdeutschen Wochen sind ein Gemeinschaftsprojekt von vielen Heimatengagierten, die zum Plattdeutschreden und Mitmachen einladen.
Schirmherrin der Zweiten Plattdeutschen Wochen ist die Ministerpräsidentin Manuela Schwesig: „Plattdeutsch ist und bleibt fester Bestandteil unserer Landeskultur.“ bekräftigt sie in ihrem Grußwort.
Und viele Plattschnacker im ganzen Land beteiligen sich: von Binz bis nach Ludwigslust, von Wismar bis nach Ueckermünde am Haff und Bergholz an der polnischen Grenze gibt es verschiedenste Angebote. „Wir freuen uns sehr, dass so viele Akteure unseren Aufruf zum Erhalt der plattdeutschen Sprache aufgreifen und mitmachen. Unser Veranstaltungsformat trifft den Nagel auf den Kopf! Es melden sich auch Menschen, die einfach nur Platt sprechen. Und genau das wollen wir. Leute sollen im Alltag diese wundervolle Sprache des Nordens wieder ganz selbstverständlich nutzen!“, so Dr. Karola Stark, Leiterin der Geschäftsstelle des Heimatverbandes in Ferdinandshof.
Am Sonntag, den 29. Mai, wurden die Plattdeutschen Wochen mit dem „8. Bäukerdag“ durch den Vorsitzenden des Heimatverbandes, Dr. Martin Buchsteiner, im Botanischen Garten Rostock eröffnet. Erstmals gab es diesmal sogar eine zweite Bühne für das Kinderprogramm.
In Greifswald lädt das soziokulturelle Zentrum St. Spiritus mit seinem „Festival up Platt“ vom 3.-12. Juni zu einem vielfältigen Programm ein. Plattdeutsches Figurentheater für Groß und Klein, auch für Platt-Einsteiger geeignet, gehört dazu. Der Plattdüütsch Kring lädt zum Mitschnacken ein, es gibt Comedy auf Platt mit Petra Schwaan-Nandke und mit der „Tüdelband“ ut Hamburg zieht Platt-Pop nicht nur Platt-Enthusiasten an. Die Ausstellung „Dierns – Illustrationen von Wortshaus“ von Antje Katharina Köpnick ist bis zum Monatsende dort zu bewundern.
Das Kompetenzzentrum für Niederdeutschdidaktik der Universität Greifswald beteiligt sich mit einem vielseitigen Fortbildungsangebot. Ein besonderes Highlight ist die Freischaltung des digitalen plattdeutschen Wörterbuches.
Landesweit bieten die evangelischen Kirchen plattdeutsche Gottesdienste z.B. in Barth, Waren, Stavenhagen oder Kessin an. Den Abschluss der zweiten Plattdeutschen Wochen bildet „Reuters Sonntagsspaziergang“ mit einem bunten und vielfältigen Angebot in Stavenhagen. Lesungen, Vorträge, Puppentheater, Musik und Schnack, Ausstellungen sowie ein buntes Markttreiben gehören dazu. Kinder können auf dem Museumshof handwerkeln und Kinderspiele aus vergangenen Tagen kennen lernen. Höhepunkt ist die Verkündung des Plattdeutschen Wortes 2022.
Auch digitale Angebote gibt es wieder: einen Schnupperkurs Heimatschatzkiste für alle Interessierten. Plattschnacker aus Ostfriesland berichten von ihren Erfahrungen mit der frühen Zweisprachigkeit (hoch- und plattdeutsch) in einem Onlinevortrag. ( hierfür sind Anmeldungen erforderlich unter: stark@heimatverband-mv.de)
In einer Online-Konferenz der Akteure des Ortschronikenportals des Heimatverbandes wird über den Umgang mit Plattdeutsch in regionalen Quellen diskutiert.
Material zu allen Veranstaltungen gibt es auf der Webseite des Heimatverbandes. Dort gibt es auch Literaturtipps, Hörstücke und weitere Links. Der aktuelle Veranstaltungskalender informiert dort über Zeit und Ort des Programms.
Der Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. ist der Dachverband für alle Heimatengagierten in Mecklenburg-Vorpommern. Dazu zählt auch das Engagement für die plattdeutsche Sprache und Literatur. Er vernetzt die Plattdeutschakteure im Land über den „Atlas Niederdeutsch“ und ist mit seinen Mitgliedern u.a. Veranstalter des Plattdüütsch Bäukerdag, delegiert Vertreter des Landes in den Bundesraat för Nedderdüütsch und ist im Heimatbeirat vertreten. Der Heimatverband M-V berät gemeinsam mit den Niederdeutsch-Lehrstühlen der Universitäten die Kommunen, die offiziell plattdeutsche Ortsnamen an ihren Ortsschildern anbringen möchten. Er ist im Heimatbeirat vertreten und hat im Rahmen des Heimatprogramms Materialien zur frühkindlichen Bildung in die Kindertagesstätten geliefert und bietet dazu weiterhin Veranstaltungen an.
(nach einer Presseinformation des Heimatverbandes MV)
Eine honorarfreie Übernahme dieser Meldung ist jederzeit möglich bei Nennung der Quelle „nordPR“
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