Szenische Räume - Arbeiten aus fünf Jahrzehnten von lutz kreisel

Schwerin (nordPR) – Für mehr als 160 Inszenierungen gestaltete der ehemalige Chefbühnenbildner Lutz Kreisel zwischen 1971 und 2015 am Mecklenburgischen Staatstheater im Musiktheater, Schauspiel, Ballett und der Fritz-Reuter-Bühne den szenischen Raum. Die Schweriner Schlossfestspiele prägte er bereits im Schlossinnenhof mit Marlowes „Faust“ (1993), Verdis „Troubadour“ (1996/97) und „Die drei Musketiere“ (2000), auf dem Alten Garten bei „Aida“ (1999), „Nabucco“ (2001), „Don Carlos“ (2003), „Ein Maskenball“ (2004), „Rigoletto“ (2005), „Il Trovatore“ (2007), „Carmen“ (2008) und „Die Macht des Schicksals“ (2010) sowie 2011 bei „Der Freischütz“ auf der Freilichtbühne im Schweriner Schlossgarten.

Bis 2007 war Lutz Kreisel als Ausstattungsleiter und Chefbühnenbildner am Mecklenburgischen Staatstheater engagiert und darüber hinaus vielfältig tätig, so für das Fernsehen und die Schweriner Festumzüge 1985 und 2010. Der gebürtige Sachse studierte nach mehreren Jahren im Malsaal der Sächsischen Staatstheater an der Hochschule für Bildende Künste Dresden Bühnenbild und kam anschließend nach Schwerin. Hier arbeitete er mit Regisseuren wie Christoph Schroth, Werner Saladin und Bernd Reiner Krieger zusammen. Neben seiner Tätigkeit am Mecklenburgischen Staatstheater war er als Gast u. a. im bulgarischen Stara Zagora, in Tallinn, Stralsund und Erfurt tätig.

Als Bühnenbildner war es ihm ein besonderes Anliegen, bei Theater unter freiem Himmel auf die eigentliche „Bühne“ zu verzichten und dafür einen „szenischen Raum“ zu installieren, der die umgebende Architektur und die Natur mit einbezog. So wurde ein ganzer Platz mit seinen Raumbeziehungen, Durchblicken und Blickpunkten zum Theater – aus seiner Sicht – ein wesentlicher Teil des Erfolgsgeheimnisses der Schweriner Schlossfestspiele.

Anlässlich des 80. Geburtstags von Lutz Kreisel zeigt er in Kooperation mit dem Schweriner Kunst- und Museumsvereins e. V. in einer umfangreichen Ausstellung mit Modellen, Entwürfen, Skizzen und Fotos im Parkett- und Rangfoyer des Mecklenburgischen Staatstheaters die Bandbreite seiner künstlerischen Tätigkeit und ermöglicht dem Publikum eine Wiederbegegnung mit mehreren Jahrzehnten Schweriner Theatergeschichte. Zur Ausstellungseröffnung am 4. Januar 2023 werden neben dem Generalintendanten Hans-Georg Wegner auch Dr. Klaus Gollert, der Vorsitzende des Kunst- und Museumsvereins, Joachim Kümmritz, der frühere Generalintendant des Staatstheaters und der stellvertretende Operndirektor am Theater Lübeck, Bernd Reiner Krieger, sprechen. Mitglieder der Mecklenburgischen Staatskapelle Schwerin sorgen für ein musikalisches Programm.

„Diese Ausstellung in der Galerie im Theater ist auch für uns eine Premiere. Zwar haben etliche Künstlerinnen und Künstler, deren Werke der Schweriner Kunst- und Museumsverein in der Theater-Galerie gezeigt hat, starke inhaltliche Impulse durch die darstellenden Künste erhalten. Doch nun zeigen wir erstmals eine Retrospektive, die 50 Jahre Theatergeschichte repräsentiert. Viele Schwerinerinnen und Schweriner werden sich anhand der Exponate an bewegende Theater-Aufführungen erinnern“, sagt der Vorsitzende des Schweriner Kunst- und Museumsvereins Dr. Klaus Gollert. Die Ausstellung ist bis 19. Februar 2023 jeweils eine Stunde vor Beginn der Vorstellungen sowie in den Pausen im Parkettfoyer des Mecklenburgischen Staatstheaters zu sehen.
(nach einer Presseinformation des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin)

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