Das erste Mal erlebte ich Günter als Schnellzeichner. Ratz fatz war da ein Zuschauer portraitiert oder er zeichnete auf Zuruf von Kindern vor der Bühne ein lustiges Bild. Seine Karriere als Schnellzeichner startete Günter Endlich übrigens in der ersten Sendung von Heinz Quermanns „Herzklopfen kostenlos“. Heute dürfte es nicht nur in Mecklenburg und Vorpommern viele Menschen geben, die einen „echten“ Endlich zu Hause haben, also eine jener beeindruckenden Schnellzeichnungen, die bei den unterschiedlichsten Anlässen entstanden.
Der Güstrower Horst Bastian war es, der Günter Endlich 1960 nach Güstrow an die Pädagogische Hochschule holte. Bis zu ihrer Abwicklung nach der Wende war die Güstrower Pädagogische Hochschule seine berufliche Heimstatt.
1965 gründete Günter Endlich dort mit gleichgesinnten Studenten die AG (Arbeitsgemeinschaft) – Karikatur. Was anfangs zur Illustration trockenen Lehrstoffs gedacht war, wurde zunehmend gezeichnetes Hochschul- und DDR-Alltagsleben.
Übrigens wurde der AG und ihrem Leiter ein Denkmal in dem vom Verein zur Dokumentation der DDR-Alltagskultur herausgegebenem „Großen Lexikon aller DDR-Karikaturisten“ gesetzt.
Mit Günter zusammen gearbeitet habe ich dann erstmals in den 1990iger Jahren. Da illustrierte er, die erste Mallbüdel-Ausgabe des TENNEMANN Verlages.
Er und das plattdeutsche Witzbüchlein, das passte einfach. Denn er liebte, obwohl kein „Ur-Mecklenburger“ sein Mecklenburger Platt.
Seine Illustrationen für diverse Veröffentlichungen aus dem Tennemann Verlag waren die eine Seite. Seine tiefgründige Weltsicht mit diesem ganz eigenen Humor war die andere Seite. Obwohl das eine vom anderen bei einem Humoristen wie Günter ja nie zu trennen war.
In vielen langen Gesprächen, oft am Telefon, haben wir so manches Mal „die Welt ein wenig besser gemacht“. Und – wie ernst das Thema zuweilen auch war – wir immer wirklich viel gelacht!
Ein Kuchenpaket sollte ich seit langem schon in Güstrow vorbeibringen auf eine Tasse Kaffee … das habe ich nicht mehr geschafft, obwohl Günter es zu Recht anmahnte … Na gut, lieber Günter, das bringe ich dann mit, wenn ich dahin komme, wo Du jetzt bist.
Leif Tennemann
TENNEMANN Verlag
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