Wismar (nordPR) – Im Rahmen der „Wochen der seelischen Gesundheit“ in Wismar ist die niederdeutsche Fritz-Reuter-Bühne des Mecklenburgischen Staatstheaters am 26. Oktober mit einem Stück über psychische Erkrankungen zu Gast im Theater Wismar. Mit „De Söhn“, so der Titel der niederdeutschen Fassung des Stückes „Le Fils“, zeigt das Ensemble ein Stück von Florian Zeller, einem der erfolgreichsten zeitgenössischen Autoren Frankreichs. Nach dem Bühnenerfolg von „Die Mutter“ und der Verfilmung von „Der Vater“ ist dies die vielleicht bewegendste Familiengeschichte des französischen Autors um Verantwortung und Vertrauen zwischen den Generationen. Mit dem Ensemble der Fritz-Reuter-Bühne nähert sich Regisseurin Adelheid Müther in „De Söhn“ behutsam der familiären Situation rund um einen depressiv erkrankten Jugendlichen. Geeignet ist das Stück für Menschen ab 16 Jahren.
Zum Stück: Als auffliegt, dass er seit Monaten die Schule schwänzt, zieht Niklas kurz vorm Abi zu seinem Vater und dessen neuer Frau mit ihrem Baby. Bei seiner überforderten Mutter hält er es einfach nicht mehr aus. Doch auch sein Vater scheint ihn bald nicht mehr zu erreichen, so sehr dieser alles anders machen will als vor ihm sein eigener Vater. Im neuen Zuhause und auf der neuen Schule mit Gleichaltrigen kommt der Siebzehnjährige nicht an und bleibt im eigenen Leben fremd, ohne jedes Ziel. Ratlos müssen die getrennten Eltern zusehen, wie ihr Sohn sich nicht nur von ihnen entfernt, sondern auch von sich selbst.
In Deutschland weisen ca. 16% der Kinder und Jugendlichen Merkmale schwerer psychischer Belastungen auf. Als Erkrankung wird Depression bei Kindern und Jugendlichen häufig als durch die Pubertät ausgelöste Stimmungsschwankungen verharmlost oder übersehen. Dabei kann eine unerkannte, unbehandelte depressive Erkrankung zu suizidalen Gedanken führen. Mittlerweile zählt Suizid zur zweithäufigsten Todesursache bei 15- bis 24-Jährigen. In der Zeit des zweiten Corona-Lockdowns, konnte eine sprunghaft gestiegene Suizidalität beobachtet werden. Dass nur ca. 1/3 der betroffenen jungen Menschen professionelle Hilfe in Anspruch nimmt, liegt in Mecklenburg-Vorpommern zum Teil auch an der ländlich geprägten Struktur des Landes. Zahlreiche Hilfsprojekte und Anlaufstellen bemühen sich daher um niedrigschwellige Angebote, wie beispielsweise die Schulprojekttage im Rahmen des Präventionsprogramms „Verrückt? Na und!“
Im Anschluss an die niederdeutsche Vorstellung besteht die Möglichkeit, mit den Schauspieler:innen und Genesungsbegleiter:innen des Vereins „Ex-In“ M-V, Ansprechpartner:innen des Vereins „Das Boot“, des Sozialpsychiatrischen Dienstes und der Klinik ins Gespräch zu kommen.
Der Eintritt beträgt 6 Euro. Karten sind im Vorverkauf oder an der Abendkasse im Theater Wismar erhältlich. Die Abendkasse öffnet 1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn.
(Nach einer Presseinformation des Mecklenburgisches Staatstheaters Schwerin)
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