Anklam (nordPR) – Das seit langem geplante „Ikareum – Lilienthal Flight Museum“ in der 1945 stark zerstörten und sich im Wiederaufbau befindlichen Nikolaikirche in Anklam nimmt sichtbare Formen an. Bereits im kommenden Jahr wird der Funktionsanbau direkt am Fuße der Kirche mit dem regionalen Informations- und Tourismuszentrum eröffnet, wie der unter anderem für das Stadtmarketing und die Kultur zuständige Sachgebietsleiter der Stadt, Vincent Hähni, berichtete.
In der Nikolaikirche, die seit dem Jahr 2004 nicht mehr als Kirche genutzt wurde, sei in den vergangenen Monaten der Boden in einen Hightech-Fußboden verwandelt worden. „Nun werden die Emporen und ein gläserner Fahrstuhl hineingebaut sowie eine neue Ausstellung ergänzt“, sagte Hähni. Anschließend werde – sobald die Finanzierung für diese beiden Maßnahmen steht – der Kirchturm ertüchtigt. „Und ganz zum Schluss kommt dann eine neue begehbare Kirchturmspitze darauf.“
Mit dem Ikareum sollen dem in Anklam geborenen Pionier der Luftfahrt, Otto Lilienthal (1848-1896), und seinem Bruder, dem Konstrukteur Gustav Lilienthal (1849–1933), ein würdiges Denkmal gesetzt werden. Schon seit 1994 hatte es Initiativen eines Vereins zur Rettung der Reste der rund 750 Jahre alte Kirche vor dem völligen Verfall gegeben. Der Techniker und Visionär eines weltumspannenden Luftverkehrs, Otto Lilienthal, war in der Nikolaikirche getauft worden.
Sein Lebenswerk und zahlreiche Flugapparate sind bislang noch im Anklamer Otto-Lilienthal-Museum ausgestellt, es war 2001 als nationaler kultureller Gedächtnisort eingestuft worden. In der dortigen Dauerausstellung sind seine zahlreichen, an überdimensionale Fledermäuse erinnernden Flugapparate zu bewundern. Mit ihnen könne gezeigt werden, wie aus dem alten Menschheitstraum vom Fliegen die licht- und schattenreiche Geschichte des Flugzeugs wurde. Zu den Ausstellungsgegenständen gehören auch zehn Flugapparate, die Lilienthal zwischen 1891 und 1896 konstruiert hatte.
Darunter ist auch der sogenannte Derwitzer Apparat, mit dem seinen ersten erfolgreichen Flugversuch unternommen hatte. Den Angaben zufolge konnte er mit seinem ersten manntragenden Flugzeug der Welt bis zu 25 Meter weit fliegen. Die Spannweite der Flügel habe zunächst 7,6 und später 5,5 Meter betragen.
Wissenschafts- und Kulturministerin Bettina Martin hatte jüngst betont, dass das Ikareum eines der kulturellen Großprojekte Mecklenburg-Vorpommerns sei. „Die wiederaufgebaute Nikolaikirche und das dann darin beheimatete Lilienthal-Flight-Museum werden die Hansestadt Anklam und ganz Vorpommern nachhaltig kulturell bereichern.“
Weitere Informationen: ikareum.de
(nach einer Presseinformation des Landestourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern)
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