Franz Bunke, eigentlich Franz Wilhelm Johann, wurde am 3. Dezember 1857 in Schwaan geboren.
Er war der Sohn eines Mühlenbauers. Ab 1871 erhielt Franz Bunke beim Rostocker Maler Paul Tischbein Zeichenunterricht. Nach dem Tode Tischbeins besuchte Bunke die Gewerbeschule und nahm weiterhin Mal- und Zeichenunterricht bei Theodor Rogge.
1878 begann Franz Bunke ein Kunststudium an der Akademie der Künste in Berlin.
Bereits nach wenigen Monaten zum Ende des ersten Semesters wechselte er an die Großherzoglich-Sächsische Kunstschule Weimar.
Dort war er von 1882 bis 1884 Meisterschüler des renommierten Landschaftsmalers Theodor Hagen.
1886 erhielt Franz Bunke ein Lehramt für Landschaftsmalerei. 1910 verlieh ihm Großherzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar-Eisenach den Professorentitel.
Franz Bunke war Ehrenmitglied des Thüringischen Ausstellungsvereins bildender Künstler und des Mecklenburgischen Künstlerbundes.
Bereits in jungen Jahren hatte Franz Bunke berufliche Erfolge als Maler und genoss bis ins hohe Alter große Wertschätzung. So wurden bereits 1883 zwei Werke des Studenten aus der Ausstellung im Glaspalast München nach England verkauft.
1896 erhielt er auf der Jubiläumsausstellung zum 200-jährigen Bestehen der Königlichen Akademischen Hochschule für bildende Künste Berlin die Goldene Medaille. Von 1903 bis 1914 wählten ihn die Weimarer Künstler zu ihrem Vertreter für die Ausstellungen im Münchener Glaspalast.
Zahlreiche Werke wurden über Beteiligungen an großen Ausstellungen ins Ausland, wie nach England, USA, Dänemark, Italien, Schweden oder Holland verkauft. Eine Gemäldeausstellung 1914 in Wien war von sensationellem Erfolg begleitet.
Während seine frühen Bilder die feine Durchbildung des Gegenständlichen und Staffagefiguren die Bindung an die Holländische Malerei des 17. Jahrhunderts spürbar werden lassen, bestimmt nach 1890 eine feine Natursicht sein Schaffen.
Franz Bunke, so bezeichneten ihn Zeitgenossen und beschreiben ihn auch heute noch Kunstwissenschaftler, war ein Meister in der Wiedergabe von Luft und Licht.
Er sah in der Natur eine erhabene Größe. Die Natur war ihm Andacht und Lebensraum zugleich.
Diese Auffassung über die Allmacht des Natürlichen verbindet ihn beispielsweise mit Otto Modersohn.
Franz Bunke war verdienstvoller Förderer künstlerischer Talente, wie Rudolf Bartels und Peter Paul Draewing.
Bereits seit 1892 brachte Bunke regelmäßig Schülerinnen und Schüler mit in seine Geburtsstadt Schwaan in der er fortan stets über die Sommermonate zu Gast war.
Auch Kollegen wie Peter Paul Draewing, Alfred Heinsohn, Rudolf Bechstein, Rudolf Bartels, Erich Venzmer, Wilhelm Facklam, Paul Müller-Kaempff, Paul Baum und Richard Starcke malten und betrieben in und um Schwaan Naturstudien.
Schnell sprach man in Fachkreisen von der Künstlerkolonie Schwaan, als deren Begründer zurecht Franz Bunke gilt.
1927 erhielt Franz Bunke auch in Würdigung seiner Verdienste um seine Geburtsstadt die Ehrenbürgerschaft der Stadt Schwaan. Eine Allee wurde nach ihm benannt.
Bunke seinerseits bedankte sich damals mit der Schenkung eines Gemäldes an die Stadt.
Als Begründer, Repräsentant und zentrale Persönlichkeit der Künstlerkolonie ist Franz Bunke für Schwaan von herausragender Bedeutung und verhalf der Freilichtmalerei in Mecklenburg zum Durchbruch.
Zu seinen bekanntesten Landschaftsmotiven gehören Zeichnungen und Ölbilder von seiner Heimatstadt Schwaan, Wiesen und Weiher an der Warnow und den angrenzenden Dörfern.
Originale von Franz Bunke befinden sich in weltweitem Privatbesitz. Seine Werke sind aber auch in Sammlungen in Berlin, Hannover, Weimar, Würzburg, Rostock und Schwerin zu finden.
Am 6. Juli 1939 starb Franz Bunke in Weimar.