Kulturstiftung Rügen präsentiert Joachim John

Putbus (nordPR) – Zum 85. Geburtstag Joachim Johns zeigt die Kulturstiftung Rügen noch bis zum 31. März etwa 100 Arbeiten des Zeichners und Grafikers. Kurator der Schau ist der Sohn des Künstlers Holger John. Er bestand darauf, nur jüngere Werke seines Vaters zu zeigen. Es sollte und soll erklärtermaßen keine Lebenswerkausstellung sein.
Unter dem Titel „Oxymoron“ werden Feder- bzw. Tuschezeichnungen gezeigt, die Themen wie Mensch und Gesellschaft, Literatur und Theater als unvereinbare Gegensätzlichkeiten darstellen. John: „Jedes formt sich im Widerspruch zum Anderen im Raumspiel.“
Die Ostsee Zeitung schrieb: „Die eher kleinformatigen Blätter sind voller Saft, voller Einfälle und Ideen – spritzig, versponnen, hintersinnig, witzig und unkonventionell. Einerseits kaum zu glauben, dass sie von einem Mann diesen Alters stammen, andererseits gehört eine Menge aus Lebenserfahrung gespeistem Mut dazu, so frei zu arbeiten.“(OZ 23.02.2018)
Der Kunsthistoriker Matthias Flügge, der zur Eröffnung die Laudatio hielt, beschrieb das Schaffen Johns so: „Ein ruheloser Zeichner war Joachim John immer schon. Aber was wir hier sehen, ist das Schaffen der jüngst vergangenen Jahre, keine Retrospektive, kein beruhigtes Anlehnen an ein nicht nur nach Zahlen gemessen überreiches Werk, sondern so etwas wie ein Aufbruch später Energien.“
Johns späte Arbeiten gehören zu jenen Alterswerken „die dem, der sie hervorbringt, eine neue Idee von Freiheit eröffnen und sich von manchem lösen, das dem Autor zuvor als unbedingt verbindlich erschien und vielleicht etwas entfesseln, das zuvor schon, gleichsam gebändigt, angelegt gewesen ist. Goya, auch Picasso sind dafür Beispiele. Und Joachim John.“
Joachim John – Ausstellung „Oxygon“, Orangerie Putbus, Alleestraße 35

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