Rostock / Sassnitz (nordPR-Mediendienst) – Fangfrischer Fisch aus den Ostsee-Gewässern vor Mecklenburg und Vorpommern könnte künftig eine wahre Rarität und damit sehr viel teurer werden.
So darf beispielsweise der Ostseedorsch in der östlichen Ostsee nur noch in verschwindend geringen Mengen gefangen werden. In der westlichen Ostsee sind es nur noch 60 Prozent der Vorjahresmenge, die auch schon sehr gering war. Der Grund dafür sind die von der EU festgelegten Fangquoten für Dorsch, Scholle und Hering. Innerhalb der vergangenen fünf Jahre gingen die Fangmengen für Dorsch und Hering um 90 Prozent zurück.
Damit dürfte die Bezeichnung „fangfrisch“ oder „direkt vom Kutter“ von vielen Speisekarten und Werbetafeln der Restaurants in Mecklenburg-Vorpommern künftig verschwinden. Schon heute ist es zu erleben, daß es auf dem Rostocker Fischmarkt in der traditionellen Dorschfangzeit keinen fangfrischen Dorsch mehr gibt.
Wer in Zukunft noch echten fangfrischen Ostseedorsch an der Küste von Mecklenburg-Vorpommern essen möchte, der wird dafür sehr, sehr tief in die Tasche greifen müssen. Damit wird dann Fisch aus heimischen Gewässern etwas für wirklich sehr gut Betuchte. Nach dem Motte: Stell Dir vor, Du stehst am Ufer der Ostsee und darfst nicht essen, was drin schwimmt. Immerhin kommen heute schon die meisten Dorsche, die in der Gastronomie von Mecklenburg-Vorpommern verarbeitet werden, aus dem Nordpolarmeer.
Und so plagen wegen der politisch gewollten niedrigen Fangquoten auch viele Fischer in Mecklenburg-Vorpommern Existenzängste. Fuhren 1991 noch rund 960 hauptberufliche Fischer in Mecklenburg-Vorpommern hinaus zum Fang, so sind es in diesen Tagen nur noch ganze 212. So wenig Fischereibetriebe gab es im einstigen Fischerland Mecklenburg-Vorpommern noch nie.
Gegenüber NDR 1 Radio MV sagte jetzt Fischer Andreas Schönherr aus Sassnitz: „In Mecklenburg-Vorpommern wird jede Kegelrobbe geschützt, jeder Wolf gestreichelt. Dafür stehen jetzt wir, die Fischer, auf der Roten Liste.“
Und in den Weiten des Internets werden da noch ganz andere Stimmen laut. Erst wenn die letzten Fischer und Angler verschwunden sind, so heißt es in einigen Foren, hat der Tierschutz in Mecklenburg-Vorpommern endlich gesiegt.
Und an anderer Stelle heißt es gar unverholen drohend, dass sich die Verfechter der „Fischfangquoten“ egal ob aus Brüssel oder Deutschland besser erst einmal nicht mehr an den Küsten von Mecklenburg und Vorpommern blicken lassen sollten.
Das ist letztlich unverantwortlich und wird dem eigentlich gut gemeinten und nötigen Anliegen der Fischfangquote zum Schutze der Ressourcen nicht wirklich gerecht.
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