Schwerin / Berlin (nordPR-Mediendienst) – Die Krankenhäuser in Mecklenburg-Vorpommern fordern vom Bund mehr Geld für die Bewältigung der Coronakrise.
Uwe Borchmann, Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft MV, wies jetzt darauf hin, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn eigentlich versprochen habe, dass den Krankenhäusern keine Verluste entstehen würden, wenn sie Betten für Corona-Patienten vorhalten bzw. freimachen.
Die nun in einem Entwurf vorliegende gesetzliche Finanzierung sieht allerdings nur einen Pauschalbetrag vor. Und dieser Pauschalbetrag liegt deutlich unter den Einnahmen, die die Krankenhäuser hätten, wenn sie ihren Betrieb planmäßig fortgesetzt hätten beispielsweise mit lange vorbereiteten Operationen.
Damit hätte das Bundesministerium für Gesundheit völlig versagt, so wird Uwe Borchmann, der Geschäftsführer der Landeskrankenhausgesellschaft MV, auf www.ndr.de im heutigen Coronavirus-Live-Ticker zitiert.
Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsminister Harry Glawe fordert in der Diskussion um die Finanzierung der Krankenhäuser wegen der Coronavirus-Epidemie die bestmögliche Unterstützung vom Bund: „Das war bislang so besprochen und das soll auch so bleiben! Die Hilfe vom Bund darf kein Sparprogramm sein. Die aktuelle Situation bringt die gesamte medizinische Versorgung an die Grenzen Ihrer Belastbarkeit. Die Krankenhäuser sowie das gesamte medizinische Personal im Land tun alles Menschenmögliche für die Patienten, um die Menschen in dieser schweren Zeit zu versorgen. Die Mittel des Bundes für Krankenhäuser und Kliniken in Folge ihrer Umstellung des Betriebes auf Covid-19 und für relevante Schutzausrüstungen müssen auskömmlich sein. Defizite aufgrund von Covid-19 darf es nicht geben“, machte Gesundheitsminister Glawe am heutigen Sonntag deutlich.
Gesundheitsminister Harry Glawe forderte, dass die Bundesregierung durch ihre gesetzliche Maßnahmen zügig sicherstellt, dass die dadurch entstehenden wirtschaftlichen Folgen für die Krankenhäuser seitens der gesetzlichen Krankenkassen ausgeglichen werden. „Es muss beispielsweise zusätzlich einen Bonus, für jedes Intensivbett geben, das zusätzlich provisorisch geschaffen und vorgehalten wird“, mahnte Glawe.
Die Krankenhäuser stellen sich im gesamten Land auf den erwartbar steigenden Bedarf an Intensiv- und Beatmungskapazitäten zur Behandlung von Patienten mit schweren Atemwegserkrankungen durch Covid-19 ein. „Soweit medizinisch vertretbar, sollen grundsätzlich alle planbaren Aufnahmen, Operationen und Eingriffe in allen Krankenhäusern ab Montag auf unbestimmte Zeit verschoben und ausgesetzt werden“, sagte Glawe.
Derzeit würde die geschilderte „Pauschallösung“ in Mecklenburg-Vorpommern u.a. über 512 freigehaltene Beatmungsbetten in den Akutkliniken betreffen, die übrigens fast alle im Moment nicht „coronär“ genutzt werden, da der Ansturm von schwerst an Corona Erkrankten bisher zum Glück ausgeblieben ist.
Eine honorarfreie Übernahme der Meldung ist jederzeit möglich bei Nennung der Quelle „nordPR“.
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