Corona und kein Ende auch in Mecklenburg-Vorpommern

Schwerin / Rostock / Neubrandenburg (nordPR) – Die Reaktionen auf die erneute Verschärfung der Corona-Maßnahmen auch in Mecklenburg-Vorpommern sind sehr kontrovers.

„Insbesondere über Ostern gilt, wir bleiben zu Hause“, sagte Manuela Schwesig mit Blick auf den harten Oster-Lockdown. Vom 1. bis einschließlich 5. April – also von Gründonnerstag bis Ostermontag – soll das öffentliche, wirtschaftliche und private Leben weitgehend heruntergefahren werden. An diesen Tagen, so Schwesig, soll nicht gearbeitet werden. „Alle sollen zu Hause bleiben, die Kontakte sollen reduziert werden“, sagte die Ministerpräsidentin.
Zwar seien Besuche bei der Kernfamilie möglich, allerdings rate sie dazu, diese möglichst zu vermeiden. Das sei nach Ansicht von Schwesig die einzige Chance, um die dritte Welle der Pandemie zu durchbrechen. Lediglich am Karsamstag sollen Lebensmittelgeschäfte öffnen dürfen. An den übrigen Tagen vom 1. bis 5. April sollen sie geschlossen bleiben. „Der Gründonnerstag soll genauso behandelt werden wie der Karfreitag.“

In Medienberichten beispielsweise beim NDR oder auf den Online-Portalen gibt es neben Verständnis auch viel und zum Teil wachsende und massive Kritik an den neuerlichen Corona-Verschärfungen.
„Es ist eine Farce. Nach Mallorca darf man reisen. Nach Rügen darf man nicht.“, heißt es da.
„Der Profi-Fußball findet statt. Aber der Breitensport wird verboten.“
„Die Welt ist eine Autobahn, Deutschland steht auf der Standspur. Alle anderen fahren an uns vorbei“, sagte eine Frau bei „NDR MV live“ mit Blick auf die fehlenden Testmöglichkeiten und den nicht vorhandenen Impfstoff.

Die Tourismusbranche hat enttäuscht auf die Ergebnisse reagiert. Sie falle von einer Enttäuschung in die nächste, bringe die größten Opfer und verliere zusehends Perspektiven, Personal und zum Teil die Existenz, erklärte der Geschäftsführer des Landestourismusverbandes, Tobias Woitendorf. Lars Schwarz, Arbeitgeberpräsident in MV und Dehoga-Präsident fand mit Blick auf den nächtlichen Gipfel klare Worte: Er sprach von „maximaler Enttäuschung über die ideenlosen und chaotischen Beschlüsse“. Es fehle eine klare Perspektive für die Branche und konkrete Festlegungen, was mit „ergänzenden Hilfsinstrumenten“ für Gastronomie und Tourismus gemeint sein könnte.

Besonders bitter äußern sich denn auch die Touristiker und Gastronomen in Mecklenburg-Vorpommern. Der Corona-Kurs der Politiker sei „weitab von jeder betrieblichen Realität“.
In einem Internetforum schreibt ein Unternehmer von der Insel Rügen: „Frau Schwesig, wir brauchen sie und ihre Verwaltung nicht. Aber sie brauchen uns!“
Und da zeigt sich, dass der Ton in Sachen Krisen-Management von Politik und Staat rauer und zunehmend auch unsachlicher, ja zuweilen aggressiver wird. Gerade unter dem Deckmantel der anonymen Internetforen bleiben Konstruktivität und Fairnes auf der Strecke.
Auf die Art werden wir allerdings dem Virus nicht beikommen, so eine junge Frau in einer Straßenumfrage von nordPR in der Rostocker Innenstadt.

Eine honorarfreie Übernahme der Meldung ist jederzeit möglich bei Nennung der Quelle „nordPR“
—————————————————————————————————————
Weitere Informationen, Musik, Bücher und Filme aus Mecklenburg-Vorpommern finden Sie bei TENNEMANN unter www.tennemann.com