Die Inselkirche Hiddensee gilt als das älteste noch erhaltene Bauwerk auf dem Söten Länneken. Errichtet wurde das Gotteshaus als Teil des Zisterzienserklosters Hiddensee auf den Grundmauern der einstigen „Bauernkirche“ in Kloster.
Diese „Bauernkirche“ wurde bereits 1332 geweiht und diente als Pfarrkirche für die Fischer und Bauern der Insel. Die alte „Bauernkirche“ war aber nicht Bestandteil der Klosteranlage, sondern befand sich vor dem Klostertor. Die heutige Inselkirche wurde, wie gesagt, auf ihren Grundmauern errichtet.
Als ältestes Zeugnis aus der Klosterzeit befindet sich links neben dem Altar der Inselkirche Hiddensee, die Grabplatte des Abtes Johannes Runnenberg . Er starb1475.
Gleich daneben findet man ein Gedenkbild für den 1611 auf See gebliebenen Kaufmann Samuel Vöhsan.
Um 1700 wurde der Eingang zur Kirche von der West- auf die Südseite verlegt. Zu jener Zeit wurde auch jener kleine Vorbau errichtet, der seither auch als Glockenstuhl dient. Die kleine Glocke stammt aus dem Jahr 1702, die große wurde 1993 neu gegossen.
Das Taufbecken und der Taufengel kamen etwa um 1750 in die Inselkirche Hiddensee. Ursprünglich, so ist es überliefert, konnte man den Engel zur Taufe herunterlassen. Nun aber, die Jakobsmuschel als Taufschale in der rechten, einen Palmzweig in der linken Hand, ist der Taufengel fest mit der Decke verbunden. Der hölzerne Taufständer ist noch heute in der Inselkirche Hiddensee in Benutzung. Alle Täuflinge werden übrigens nach alter Tradition stets mit frischem Ostseewasser getauft.
1781/82 wurde die Inselkirche Hiddensee umgebaut. Die ursprünglich flache Decke wurde durch ein Tonnengewölbe aus Holz ersetzt und die Fenster des Gotteshauses wurden vergrößert. .
Der blaue Himmel über Hiddensee und die üppig blühenden Heckenrosen des Eilandes dürften Vorlage gewesen sein für die eindrucksvolle Bemalung der Kirchendecke, heute auch „Hiddenseer Rosenhimmel“ genannt. 1922 wurde diese Arbeit durch den Berliner Maler Nikolaus Niemeier ausgeführt. Ohne Schablone, mit freier Hand, bemalte er seinerzeit die Kirchendecke mit großen und kleinen Rosen.
Die Orgel der Kirche ist eine Schuke-Orgel. Sie wurde 1943 von der Firma Alexander Schuke Potsdam Orgelbau GmbH in der Inselkirche Hiddensee errichtet. Das rein mechanische Instrument verfügt über 8 Register auf zwei Manualen und Pedal
Aus dem 18. Jh. stammen die Empore und der Kanzelaltar der Inselkirche Hiddensee. Die Verbindung von Altar und Kanzel symbolisierte nach der Reformation die Gleichwertigkeit von Predigt und Abendmahl. Hinter den seitlichen Aufbauten des Altars fand man eine Inschrift, die jetzt auf einem Balken am Eingang zu lesen ist:
„Der here do Ick em ersochte erhorde hei mi“
(Der Herr, da ich ihn ersuchte, erhörte er mich.)
(T/12.09.2011/ Quellen: Evangelische Kirchgemeinde Hiddensee)