Urlauber in Greifswald werden 2023 noch mehr zur Kasse gebeten

Greifswald (nordPR) – Die Hansestadt Greifswald erhebt ab April kommenden Jahres eine sogenannte „Bettensteuer“. Dazu verabschiedeten Teile der Bürgerschaft jetzt eine entsprechende Satzung.
Danach werden künftig fünf Prozent zusätzlich pro Gästebett abkassiert, wenn der Preis pro Nacht unter 100 Euro liegt. Liegt der Preis pro Gästebett über 100 Euro, dann schlägt die Stadt Greifswald 7 Prozent drauf. Befreit von der städtischen Zwangsabgabe sind Auszubildende, sowie Kinder und Jugendliche, die in Gruppen reisen. Im Gegensatz zu Wismar und Schwerin werden in Greifswald auch Geschäftsreisende zur Kasse gebeten.
Die Idee für diese „Bettensteuer“, zusätzlich zu den schon jetzt nicht geringen anderen staatlichen Steuern, stammt von den SPD-Abgeordneten der Bürgerschaft.

Der SPD-Wirtschaftsminister des Landes, Reinhard Meyer, ist übrigens deutlich gegen die Bettensteuer und will entsprechenden Ideen der Kommunen einen klaren Riegel vorschieben. Er sagte: „Ich lehne eine Bettensteuer klar ab, denn diese Steuer landet in den allgemeinen kommunalen Haushalten“. Er fordert, wenn überhaupt, eine Zweckgebundenheit etwaiger Bettensteuern, die dem Tourismus zugute kommen müßte.
Und so wollen dann auch die Greifswalder SPD-Stadtpolitiker mit den erwarteten Einnahmen von bis zu einer Million Euro im Jahr die enormen finanziellen Herausforderungen der Kommune bedienen.

Der Greifswalder CDU-Fraktionschef Axel Hochschild kritisierte, auch mit Blick auf das Caspar-David-Friedrich-Jahr 2024, dass eine solche Bettensteuer ein völlig verkehrter Anreiz für den Tourismus in Greifswald sei.
Die zuständige Industrie- und Handelskammer Neubrandenburg warnte schon im Vorfeld vor den Plänen für eine Bettensteuer. Die betroffenen Hotels und Pensionen sowie ihre Gäste könnten ihrer Meinung nach eine weitere Belastung neben den Folgen der Corona-Pandemie und den ständig steigenden Energiepreisen nicht mehr verkraften.

Diese Bettensteuer wird weitere Preiserhöhungen in Greifswald bringen. Damit werden Gäste wegbleiben, die am Ende auch Verluste für den Einzelhandel und die Gastronomie in Greifswald bedeuten. So könnte die Bettensteuer unter dem Strich der Stadt Greifswald sogar höhere Steuer-Ausfälle in vielen Bereichen bringen.
In Hotellerie-Kreisen in Greifswald heißt es u.a.: Solche Steuerideen kommen meist von Leuten, die selbst sehr gut als staatliche Beamte und Angestellte von Steuergeldern leben. Deren Gehalt wird pünktlich zum Monatsende überwiesen. Die müssen nicht um jeden Gast kämpfen, damit das Gehalt der Angestellten und die ständig wachsenden Staatsabgaben gezahlt werden können, die eben auch ihr gesichertes zufriedenes und angenehmes Leben ermöglichen.

Ausgesprochene Begeisterung gibt es hingegen bereits jetzt in vielen Umlandgemeinden. Deren Beherbergungsstätten freuen sich auf die vielen künftigen preisbewussten Übernachtungsgäste, die vor den Übernachtungspreisen in Greifswald in die Hotels und Pensionen zum Beispiel im Speckgürtel fliehen. Man wolle jetzt mit vergleichender Werbung proaktiv die „Bettensteuer“ der Hansestadt offensiv aufgreifen, um so die Gäste ganz gezielt in das preiswerte Umland umzulenken.

Eine kostenfreie Übernahme bzw. Verwendung der Meldung (auch in Auszügen) ist jederzeit ausdrücklich erlaubt bei Nennung der Quelle „nordPR“
————————————————————————————————————
Weitere Informationen, Musik, Bücher und Filme aus Mecklenburg-Vorpommern finden Sie auf www.tennemann.com