Schwerin (nordPR) – Als niederdeutsche Erstaufführung bringt die Fritz-Reuter-Bühne die Komödie „De Slaapstuuw von Anne“ von Ulrich Hub am kommenden Mittwoch (3.Mai) im Großen Haus zur Premiere.
Ulrich Hub hat die Abgründe populistischer Karrieren zu einer bitterbösen Komödie verstrickt, die sich längst in jeder Provinz und sogar „up Platt“ abspielen könnte. Mit gängigen Liedern zwischen „Always look on the bright side of life“ und „Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da“ gespickt, entwickelt Regisseurin Katharina Waldmann genannt Seidel die niederdeutsche Erstaufführung zu einer absurd-komischen Traumsequenz, in der die Figuren zwischen ausgelassener Silvesterpartystimmung und Zweifeln an der eigenen Existenz schwanken. Spitzzüngig und überheblich kritisiert die Partygesellschaft die bodenständige Protagonistin Anne, die die Veränderung ihres einst so liebenswerten Ehemanns und dessen intrigante Machenschaften nicht verstehen kann. Die stark stilisierten Charaktere agieren geradezu cartoonhaft in ihren überspitzten Kostümen in blau-silber von Kostümbildnerin Christine Jacob im fantasievollen Bühnenbild von Harry Behlau, ebenfalls in blau-silber gehalten.
Zum Stück: Windige Wahlversprechen machten Eddie zum Bürgermeister einer Kleinstadt, doch ein halbes Jahr danach ist immer noch nichts davon eingelöst. Nach wie vor findet man in der Innenstadt keinen Parkplatz, er aber lässt sich mit dem Dienstwagen chauffieren. Noch immer landen im Stadtpark keine Schwäne, weil dort Ratten toben, groß wie Hunde. Die Polizeistärke wurde verdoppelt, obwohl die Kriminalitätsrate gegen Null geht. Allerdings bleibt das Geld für die neuen Polizeiuniformen verschwunden und aus den Leitungen fließt immer noch braunes Wasser. Bei seiner Silvesterparty im eigenen Haus wird der Bürgermeister kurz vor Mitternacht überfallen und bleibt anschließend verschwunden. Nun geben sich im Schlafzimmer seiner Frau Anne lauter ungebetene Gäste die Klinke in die Hand: ihre Schwiegermutter, die Lokalredakteurin und Geliebte ihres Mannes, sein skrupelloser PR-Manager, ein sympathisch-zerstreuter Einbrecher sowie der phlegmatische Polizeipräsident.
weitere Vorstellungen: 7. Mai um 18 Uhr, 10. Mai um 19.30 Uhr, 14. sowie 28. Mai jeweils um 18 Uhr in der M*Halle
(Nach einer Presseinformation des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin)
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