Schwerin (nordPR) – Das Schauspiel des Mecklenburgischen Staatstheaters zeigt mit „Gabriel“ eine der erstaunlichsten literarischen Wiederentdeckungen der letzten Jahre, ein temporeiches Stück um Intrige, Eifersucht und Verrat. George Sand, eine der berühmtesten Autorinnen der französischen Romantik, die selbst mit der rigiden Geschlechtermoral ihrer Zeit zu kämpfen hatte und unter männlichem Pseudonym veröffentlichte, trifft nach über 150 Jahren einen Nerv im aktuellen Geschlechterdiskurs. Regisseur und Bühnenbildner Jakob Weiss gibt mit dieser Tragödie von shakespeareschem Ausmaß sein Schweriner Debüt am kommenden Freitag, den 19. April um 19.30 Uhr in der M*Halle.
„‘Gabriel‘ von George Sand ist ein phantastisches Stück über die Freiheit. Bisher ist es nicht ins Deutsche übersetzt. Das muss sich ändern!“, schrieb die FAZ 2019. Der Schauspieler und Regisseur Sébastien Jacobi hat „Gabriel“ 2021 ins Deutsche übertragen und am Saarländischen Staatstheater auf die Bühne gebracht.
Zum Stück: Im barocken Italien wächst Gabriel von Bramante abgeschieden von seiner Familie, umgeben von Bediensteten als junger Mann heran. Als künftiger Thronfolger zum Musterbeispiel eines Edelmannes erzogen, wird ihm früh erklärt, dass die Welt Männern gehöre. Gabriels Existenz jedoch birgt ein großes Familiengeheimnis, das unbedingt gewahrt werden muss: Gabriel wurde als Mädchen geboren und wäre als solches von der Erbfolge ausgeschlossen gewesen. Aus Sorge, Gabriel könne sich verlieben und die Wahrheit selbst herausfinden, lüftet der Großvater schließlich widerstrebend das Geheimnis. Zutiefst verstört von der Enthüllung beschließt Gabriel, die Folgen der Lüge für die Familiengeschichte umzukehren und die Hoheit über die eigene Identität zurückzugewinnen und gerät dabei in einen Strudel aus Leidenschaft, Lügen, Liebe, Intrigen und Verrat.
Weitere Vorstellungen: 28.4. und 20.5. um 18 Uhr und 3. und 11.5.2024 um 19.30 Uhr jeweils in der M*Halle
(nach einer Presseinformation des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin)
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