Schwerin (nordPR)– Anlässlich des Jahrestages der Novemberpogrome 1938 veranstaltet das Kulturbüro der Landeshauptstadt Schwerin die Tage der Verfemten Musik. Das Projekt erinnert an Komponistinnen und Komponisten, die von den Nationalsozialisten verfolgt wurden.
Das Programm bietet jungen Musikerinnen und Musikern ebenso wie der interessierten Öffentlichkeit die seltene Gelegenheit, Musik der verfolgten Komponisten und Komponistinnen wiederzuentdecken. Auf dem Programm der diesjährigen Tage der Verfemten Musik stehen Konzerte, Vorträge, Workshops und Spielräume. Kooperationspartner sind das Konservatorium Schwerin und das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin.
Im Auftaktkonzert am 8. November um 19 Uhr im Rahmen der Reihe KON-Takte des Konservatoriums präsentieren Preisträgerinnen und Preisträger des Internationalen Wettbewerbs Verfemte Musik im Brigitte Feldtmann Saal des Konservatoriums Werke verfemter Komponistinnen und Komponisten sowie eine CD-Neuerscheinung.
Musikalische Höhepunkte sind zwei Konzerte am Samstag und Sonntag im Konzertfoyer des Mecklenburgischen Staatstheaters. Am 9. November um 19.30 Uhr musizieren Gottlieb Wallisch von der Universität der Künste Berlin und Ensemblemitglieder des Mecklenburgischen Staatstheaters.
In der Matinée am 10. November um 11 Uhr interpretieren die Schweriner Mezzosopranistin Sophia Maeno und Mitglieder der Mecklenburgischen Staatskapelle unter der Leitung von Generalmusikdirektor Mark Rohde Arnold Schönbergs Pierrot Lunaire und Dick Kattenburgs Trio à cordes.
Erfahrene Hochschuldozentinnen und -dozenten aus Rostock, Lübeck und Freiburg bringen jungen Musikerinnen und Musikern aus Schwerin, Berlin, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg in den dreitägigen Workshops verfemte Musik näher, die zum Abschluss im Brigitte Feldtmann Saal aufgeführt wird. Daneben gibt es einen Vortrag von Volker Ahmels, Direktor des Konservatoriums Schwerin und Leiter des Zentrums für Verfemte Musik an der HMT Rostock, zum Leben verfolgter Komponistinnen und Komponisten.
Ein weiterer Vortrag von Dr. Bernd Kasten, Leiter des Schweriner Stadtarchivs, über „Ausgrenzung, Vertreibung, Vernichtung – Juden in Schwerin 1933-1945“ findet zusammen mit dem Abschlusskonzert am 10. November um 17 Uhr im Brigitte Feldtmann Saal statt.
Außerdem steht die Einweihung einer Gedenktafel für den Unternehmer Georg Hamburger auf dem Alten Friedhof und eine Lesung von Evelyn Eichbaum, Mitglied im Vorstand des Förderkreises des Konservatoriums Schwerin e. V. aus Shelly Kupferbergs „Isidor: Ein jüdisches Leben“ auf dem Programm. Die Spielräume ermöglichen einen virtuellen Rundgang durch die 1938 zerstörte Schweriner Synagoge sowie eine Einführung in das Koalitionsschach von Arnold Schönberg.
Kartenvorverkauf
Der Eintritt zu den Vorträgen, zum Rahmenprogramm, zu den Spielräumen und zum Abschlusskonzert ist frei. Karten für das Auftaktkonzert am 8. November um 19 Uhr können über das Konservatorium Schwerin per E-Mail dsemlow@schwerin.de erworben werden. Karten für die Konzerte am 9. November, 19.30 Uhr und 10. November, 11 Uhr im Konzertfoyer des Staatstheaters sind über das Staatstheater Schwerin erhältlich.
(nach einer Presseinformation der Landeshauptstadt Schwerin)
Eine honorarfreie Übernahme der Meldung ist jederzeit möglich bei Nennung der Quelle „nordPR“.
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