Das Fritz-Reuter-Denkmal in Stavenhagen ist mit Sicherheit eines der Wahrzeichen der Reuterstadt. Es steht, geschaffen von dem aus Plau am See stammenden Bildhauer Wilhelm Wandschneider, vor dem Geburtshaus des wohl bekanntesten und erfolgreichsten niederdeutschen Dichters und Schriftstellers.
Das Fritz-Reuter-Denkmal, ein Bronzeguss auf einem Granitsockel, zeigt den plattdeutschen Literaten auf einem Stuhle sitzend. Seine Hand krault nachdenklich den Bart, so wie man es in einer typischen Geste oft auch auf zeitgenössischen Reuterfotografien immer wieder sehen kann. Dabei geht der Blick Fritz Reuters, offenkundig wohlgefällig, auf ein auf seinem linken Oberschenkel liegendes Buch, in dem er interessiert blättert.
An beiden Seiten des Granitsockels des Fritz-Reuter-Denkmals befinden sich ebenfalls aus Granit gearbeitete Bänke. In die Lehnen der steinernen Sitzgelegenheiten sind jeweils vier Bronzereliefs eingearbeitet. Sie zeigen 45 Figuren aus den bekanntesten Werken von Fritz Reuter (Beschreibung am Ende des Artikels).
Das mit Abstand erfolgreichste Buch Fritz Reuters war und ist der Roman „Ut mine Stromtid“. Mit diesem Bestseller begann auch der internationale Erfolg des mecklenburgischen Schriftstellers: Schon bald wurde das Buch übersetzt ins Niederländische, Dänische und Schwedische, später in andere europäische Sprachen. Es gilt heute als plattdeutsche Weltliteratur überhaupt.
Und so war Fritz Reuter bereits zu seinen Lebzeiten mit seinen plattdeutschen Büchern ein hoch geachteter Bürger und Bestsellerautor. So verwundert es nicht, dass die Stavenhagener auf Beschluss von „Rath und Bürgerschaft“ eine Plakette vorm Geburtshaus befestigten, die daran erinnerte, dass der Dichter 1810 hier auf die Welt gekommen war.
Der anhaltenden Berühmtheit Fritz Reuters ist es auch zuzuschreiben, das die Einweihung des späteren Fritz-Reuter-Denkmals nach dem Tode des Literaten ein großes gesellschaftliches Ereignis war. Enthüllt wurde der Bronzeguss am 12.Juli 1912 (Reuters 37. Todestag) von keinem Geringeren als dem Großherzog von Mecklenburg-Schwerin.
Das hinter dem Fritz-Reuter-Denkmal stehende Geburtshaus des Dichters beherbergt heute das Fritz-Reuter-Literaturmuseum. Stavenhagen selbst trägt den Beinamen Reuterstadt.
Darstellung aus einzelnen Werken Fritz Reuters auf den Bronzereliefs seitlich des Fritz-Reuter-Denkmals in Stavenhagen:
1. Bild nach literarischer Vorlage „Ut mine Festungstid“: De Musjagd/Fritzing de Platzmajor/de Holländerie
2. Bild nach literarischer Vorlage „Ut de Franzosentid“: Möller Voß un de Schoffür/ Mamsell Westphalen,/Herr Droik, de mit den Himmel dalbraken is/de französisch Oberst
3. Bild nach literarischer Vorlage „Ut mine Stromtid“: Jochen Nüßler sitzend un Fru Nüßler/Entspekter Bräsig hält de Kinner Lining (Lisa) un Minning (Mina) im Arm/Gutsentspekter Hawermann nach de Concurs
4. Bild nach literarischer Vorlage „Kein Hüsung“:Johann voller Demut un sin Herr/Marik mit dem Kind un de Nahwersch/Johann eng umschlungen mit sin Marik/
5. Bild nach literarischer Vorlage „Hanne Nüte“:Hanne un ehr Vadding un Mudding/de Bäcker un de lütte Pudel
6. Bild nach literarischer Vorlage „De Reis nah Belligen“/Staunen för den Portier as König vun Portulak
7. Bild nach literarischer Vorlage:“Läuschen un Riemels“/Dei Fulheit/Jochen Päsel/wat kost de Gaus
8. Bild nach literarischer Vorlage:“Dörchläuchting“/Stining Arm in Arm mit Löper Halsband/ Kägebein/Hofpoet/Dörchläuchting sülben/de Konrektor un de Christelswester(*T/11.07.2011/ meck-pomm-hits)