Osterfeuer haben auch in Mecklenburg und Vorpommern eine lange Tradition. Sie sollten auch im Norden zu alten Zeiten den Winter vertreiben. Mit dem weithin sichtbaren Osterfeuerschein wollte man die Fruchtbarkeit der keimenden Saaten erhöhen und böse Geister von den Feldern und damit von der späteren Ernte fernhalten. Zuweilen wurde aus diesem Grund auch die Asche der abgebrannten Osterfeuer auf den Feldern verteilt.
Diese heidnischen Traditionen des Osterfeuers wurden später durch den christlichen Glauben auch in Mecklenburg und Vorpommern übernommen. Und so feierten die Menschen vielerorts im Norden das Osterlicht als den Ausgangspunkt des Lebens. Am Feuer wird die Kerze entzündet und dann als Licht in die Kirche getragen und für Christus als Licht der Welt aufgestellt.
In unseren Zeiten allerdings sind die Osterfeuer auch in Mecklenburg-Vorpommern eher ein gepflegter Brauch ohne tiefere Bedeutung und einfach eine gute Gelegenheit gemeinsam mit Nachbarn und Freunden bei Speisen und Getränken zu feiern.
Osterfeuer werden heute in Mecklenburg und Vorpommern in der Regel am Sonnabend vor Ostern, also vor Ostersonntag entzündet. Vereinzelt werden die Osterfeuer auch erst direkt am Ostsersonntag entfacht.
Dazu werden große Stapel aufgeschichtet aus brennbaren Materialien, in der Regel Holz und Baumschnitt. Gerade in ländlichen Gegenden gibt es häufig einen Wettbewerb um das größte und schönste Osterfeuer. Damit der mühsam zusammen getragene und aufgebaute Osterfeuerstapel nicht vor dem Entzünden zerstört wird, halten die Dörfer teilweise sogar Wache an den Abenden vor Ostern.
(*T/23.04.2012/mph)