Mike Oldfield im Schaukelstuhl (Buch) Werner Lindemann

Autor: Werner Lindemann
Verlag: Ingo Koch Verlag Rostock
150 Seiten, Paperback,
1. Auflage 2007

Der bekannte Kinderbuchautor Werner Lindemann veröffentlichte diesen Text schon 1988 im Buchverlag „Der Morgen Berlin“. Heute ist es ein viel gesuchtes und antiquarisch hoch bezahltes Kultbuch. Denn Werner Lindemann erzählt damals über die Jugendzeit seines Sohnes Till, heute als Sänger der Band Rammstein weltbekannt. Im Buch wird er Timm genannt. Das Buch ist eine schon seinerzeit sehr bemerkenswerte Auseinandersetzung mit der Bedeutung von Geschichte und Gegenwart für junge Menschen gewesen.
Lindemann selbst starb bereits 1993 und konnte so den Erfolg seines Sohnes nicht mehr erleben. Er liefert mit dem Buch aber vielleicht einen kleinen Schlüssel zum Verständnis der Lyrik und Musik von Rammstein. Doch prominenter Sohn hin oder her. Ganz allgemein ist dieses Buch durchaus auch ein wirklich lesenswerter Ratgeber für aufgeklärte Väter in unseren Tagen, egal ob die Kinder am Ende Sänger oder Straßenbahnfahrer werden.
(T/31072011)

Der Autor:
Werner Lindemann wurde am 7. Oktober 1926 als Landarbeiterkind geboren und wuchs im Gutsdorf Altjeßnitz bei Wolfen auf. Mit 15 Jahren begann er eine Landwirtschaftslehre bei einem Großbauern und von 1943 bis 1945 war er Soldat der Deutschen Wehrmacht.
Nach  dem Ende des 2. Weltkrieges, studierte Werner Lindemann Naturwissenschaften in Halle, arbeitete dann ab 1949 als landwirtschaftlicher Berufschullehrer, danach als Dozent und Oberreferent.
Von 1955 bis 1957 studierte er am Institut für Literatur „Johannes R. Becher“ in Leipzig. Anschließend wurde er Redakteur bei der Studentenzeitschrift „Forum“, war Kulturhausleiter und wurde 1959 freischaffender Schriftsteller.

Die ersten Gedichte verfasste Werner Lindemann bereits kurz nach dem Ende des Krieges und veröffentlichte 1959 unter anderem den z.T. die eigenen autobiografischen Momente reflektierenden Gedichtband „Stationen“.
Als Mitbegründer der Künstlerkolonie Drispeth wohnte Werner Lindemann mehr als 20 Jahre in diesem Ortsteil der mecklenburgischen Gemeinde Zickhusen.

Bekannt wurde Werner Lindemann in den 1970er Jahren als humorvoller Kinderbuchautor, der mit der „poetischen Idee“ das Besondere im Alltäglichen vor allem seiner jungen Leserschaft einfühlsam zu zeigen wusste.

Neben der Kinderlyrik thematisierte Werner Lindemann in Kurzgeschichten ab den 1980er Jahren durch genaues Beobachten und das Erinnern an die eigene Kinder- und Jugendzeit die ihn umgebende Natur sowie das Familien- und Dorfleben im sozialistischen Alltag
Insbesondere in seinem Buch „Mike Oldfield im Schaukelstuhl. Notizen eines Vaters“ stellte Werner Lindemann die Erinnerungen des lyrischen Ichs den Äußerungen und Ansprüchen des eigenen Sohnes gegenüber, um so Gegensätzlichkeiten und Gemeinsamkeiten von in verschiedenen Gesellschaftssystemen aufgewachsenen Menschen aufzuzeigen.

Die Akademie der Künste verlieh ihm 1985 für seine Verdienste als Lyriker in der sozialistischen Kinderliteratur den Alex-Wedding-Preis.

Werner Lindemann starb am 9. Februar 1993. Sein Grab liegt in Zickhusen bei Schwerin.
Werner Lindemann ist der Vater von Till Lindemann, dem Sänger der deutschen Band Rammstein.

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